
2006 in München: Fünf Musiker gründen eine Rockband – Audiopilot. Ausschließlich Eigenkompositionen spielend, kreieren Axel (Gesang, Bass), Thommy (Gitarre), Lars (Schlagzeug), Christian (Trompete) und Sina (Saxophon) einen auf ihre außergewöhnliche Instrumentenkombination maßgeschneiderten, uniquen Sound: Gute-Laune-Partyrock mit deutschen Texten. Ihre Zielgruppe: junge Menschen, wie sie selbst es sind. Denn Audiopilot sprechen ihre Sprache, die Songs handeln von Liebe mit all ihren Facetten, von Freundschaft, von Drogenerfahrungen, von gesellschaftlichem Leistungsdruck.
Audiopilot leben den klassischen Rock’n-Roll-Traum: Spielen, spielen, spielen –in und um München herum: in jeder Kellerkneipe, auf jedem Straßen- und auf jedem Hochschulfest. Ihre Songs bringen sie auf ihrem eigenen Label heraus, ihr erstes Album nennen sie „Freiflug“, der daraus ausgekoppelte Song „Der Tag“ schafft es sogar ins Radio auf Bayern 3. So weit, so gut.
Ich lernte Sina und ihren Bruder Axel bereits 2005 kennen, mein erstes Audiopilot-Konzert erlebte ich 2007 im Münchner „Orangehouse“ – was für ein Spaß. Und genau darum ging es den fünfen auch: um Spaß, um Party, um gute Laune.
Zwei Jahre später: Im Herbst 2009 rief mich Sina an, ob wir uns wegen Audiopilot nicht mal zusammensetzen könnten, sie würden gerne den nächsten Schritt in ihrer Außendarstellung machen, wüssten jedoch nicht, wo ansetzen. So traf ich einige Tage später also Sina und Christian „Rammel“ Remler. Beide erzählten mir von ihren Überlegungen und Ideen hinsichtlich einer verstärkten Promotion ihrer Band und wie sie es wohl schaffen könnten, aus den zahllosen Hobbybands herauszustechen und einen Wiedererkennungswert zu erzielen, der ihrem musikalischen Können und ihrem tendenziell professionellen Anspruch gerecht würde. Ob ich sie da nicht freundschaftlicherweise mit einigen Basics unterstützen könne, auch wenn „wir noch überhaupt kein Budget für Werbung haben, weil wir uns größere Auftritte ja erst noch erspielen wollen.“
That’s what friends are for!
Ich nehme einen Teil des Ergebnisses vorweg:
KundeAudiopilotProjekteBrandbuilding, Pressetexte, ConsultingLeistungenCreative Direction, Konzeption, Textdesign, Consulting
Ausgangssituation
Audiopilot waren nach außen hin eine junge Band, wie viele andere auch: bunt zusammengewürfelte Charaktere, ohne einheitlichen Look, ohne einen thematischen Faden, in der Wahrnehmung rein auf ihre Spielfreude und ihre Crazyness reduziert. Immerhin: Angelehnt an das im Comic-Stil illustrierte Cover ihrer ersten CD ‚Freiflug‘, hatte man eine PVC-Plane produzieren lassen, die, mit dem Bandnamen versehen, auf Bühnen als Hintergrund-Deko diente.
Herangehensweise
Für eine Wahrnehmung als Band mit höheren Ansprüchen, sowohl bei Bookingagenturen als auch bei Veranstaltern als auch beim Publikum, sowie zur gleichzeitigen Generierung eines möglichst großen Wiedererkennungswertes, brauchte es zunächst drei Dinge:
• einen einheitlichen, den Charakter der Band widerspiegelnden Look
• einen Claim, der das Selbstverständnis und den USP der Band transportiert
• eine aus beidem abgeleitete PR-Kommunikation, u. a. eine Pressemappe sowie fortlaufende, anlassbezogene Pressetexte
„Frage 1, Sina: Für was steht ihr, mit was soll man Audiopilot assoziieren?“ – „Mit ‚Party‘ und ‚Gute Laune‘.“ – „Okay. Frage 2: Was ist das Besondere an euren selbstkomponierten Songs und euren selbstgeschriebenen Texten?“ – „Wir singen über Themen, die junge Menschen interessieren und umtreiben, z. B. über Beziehungen, Trennungen, Probleme im Elternhaus, Drogen oder den Sinn des Lebens. Wir sind ja wie sie, wie sie denken wir viel nach, über das Leben, über das, was wir wollen, über positive Themen, über Probleme – wir wollen unseren Zuhörern vermitteln, dass wir sie verstehen.“ – „Habt ihr eine Botschaft, soll euer Publikum etwas Bestimmtes aus euren Gigs mitnehmen?“ – „Ja, wir wollen Positivität und Optimismus verbreiten. Dass das Leben schön ist und man jeden Tag genießen soll.“ – „Alles klar!“
Umsetzung – Schritt 1: Markenclaim
Meine Empfehlung: „Gebt eurem Publikum etwas in die Hand, das es fortan mit euch verbinden soll. Etwas, für das ihr steht, das eure Botschaft vermittelt und das anteast, was es mit euch zu erleben gibt.“
… und das musste natürlich möglichst griffig formuliert werden …
Ergebnis
Die Party Deines Lebens
Da in Kürze bereits die neue Tour anstand, musste dieser Claim auf Tourplakate und Merchandisingartikel gedruckt werden, ohne dass zuvor schon ein neuer, einheitlicher Look für die Band definiert worden wäre.
Aus demselben Grund einer maximalen Praktikabilität wurde die von der Band gewünschte Pressemappe mit bereits vorhandenem Fotomaterial bestückt (jene Fotos wurden später, genau wie die blaue durch eine schwarze Kladde, ersetzt). In dieser ersten Pressemappe wird der Leser – in Priorität der potenzielle Booker – an die Hand genommen und schrittweise, Seite für Seite, mit allen Informationen und Argumentationen, welche für eine Buchung von Audiopilot sprachen, versorgt: wer Audiopilot sind, was Audiopilot so besonders macht, warum man Audiopilot buchen sollte, welche Referenzen Audiopilot vorzuweisen hat, Mediaportale, Kontaktmöglichkeiten. Ebenfalls enthalten war eine Demo-CD mit drei ausgewählten Songs.
Umsetzung – Schritt 2: Neuer Look
Mein nächster Beratungsschritt: „Ihr heißt ‚Audiopilot‘, euer Erstlingswerk habt ihr ‚Freiflug‘ genannt, ihr seid gut aussehende Menschen – ein cooler, dezent abgeranzter Fliegerlook inklusive entsprechender Accessoires wäre genau das Richtige für euch, um
• euren Bandnamen optisch widerzuspiegeln
• einen Differenziator zu anderen Bands zu schaffen
• einen hohen, sofortigen Wiedererkennungswert zu generieren
Spielt dazu mit euren Reizen! Zeigt, was ihr habt – Sex sells! Durchforstet ebay, Kostüm- und Second-Hand-Läden nach geeigneten Outfits und Accessoires, ihr werdet garantiert das Passende finden: Hemden mit Rangabzeichen auf den Schultern, Fliegeroveralls – die werden später auf der Bühne dann offen getragen, dazu ein sexy Stewardessenoutfit für Sina – so schlagt ihr mehrere Fliegen mit einer Klappe. Und was ihr außerdem braucht: ein neues Corporate Design, vor allem ein Bandlogo, das sich an euren neuen Look anlehnt bzw. diesen mit transportiert.“
Diese Ratschläge wurden befolgt, ab sofort war Audiopilot optisch eine andere Band.
Umsetzung – Schritt 3: Fortlaufende Texterstellung für die Presse, für Booker und für diverse Szeneforen
So u. a. geschehen im Zuge des bevorstehenden Releases des zweiten Audiopilot-Albums „Ohrwurm“ in „Gitarre & Bass“, zur redaktionellen Nutzung durch die Bookingagenturen JES Booking und DELTUR sowie durch die Tagespresse:
Parallel dazu bespielte die Band auf YouTube in Eigenregie ihren Kanal ‚ApTV – Audiopilot TV‘. Dort zu sehen: selbstgefilmte Stories rund um diverse Live-Gigs, quer durch die Republik – z. B. rund um diese:
Gesamtergebnis
Ihr ganz eigener Sound, ihre energetische Bühnenshow, ihr durchdeklinierter, wiedererkennbarer Look sowie die konstante Pressearbeit machten Audiopilot bundesweit zu Münchens heißestem Underground-Rock-Export. Bis zu ihrer Auflösung im Jahr 2014 (aus beruflichen und familiären Gründen) gewannen Audiopilot mehrere Preise bei Musikwettbewerben.
Ich darf sagen, dass ich meinen Beitrag zum Audiopilot-Erfolg leistete, denn ohne die o. g. Maßnahmen wäre die Band nicht derart differenzierend gewesen. Und das für ein Mini-Budget, welches jedoch bei Live-Gigs durch das ein oder andere Backstage-Bier ausgeglichen wurde 😉
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